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Im Herzen der lateinamerikanischen Einheit

Fidel kämpfte, angesichts des US-Imperialismus, zusammen mit Che und Raúl, für die unerlässliche Einheit Unseres Amerikas Photo: Granma-Archiv
Fidel kämpfte, angesichts des US-Imperialismus, zusammen mit Che und Raúl, für die unerlässliche Einheit Unseres Amerikas Photo: Granma-Archiv

Datum: 

25/11/2019

Quelle: 

Granma International

Autor: 

Unser Amerika erlebt intensive Tage. Es gibt weder einen Grund noch ist die die Zeit, entmutigt zu sein. Die Völker des Kontinents haben die großen Alleen ihrer Emanzipation geöffnet und der Imperialismus kann sie nicht schließen. Bolívar, Martí, Sandino, sie zeigten uns den Weg der Einheit. „Wie lange wollen wir noch in Lethargie verharren?“-fragte Fidel, als er 1959 Caracas besuchte - „Wie lange werden wir noch wehrlose Teile eines Kontinents sein, den sein Befreier als etwas mit mehr Würde und Größe konzipiert hat? Wie lange werden wir Lateinamerikaner noch in dieser armseligen und lächerlichen Atmosphäre leben? Wie lange werden wir noch gespalten bleiben?“
 
Seit der Phase seiner Heranbildung in den 40er Jahren war Fidel in die vordringlichsten Forderungen nach Gerechtigkeit in der Region involviert: unter anderem in die nach der Unabhängigkeit Puerto Ricos und dem Sturz des Diktators Trujillo in der Dominikanischen Republik und er erlebte zusammen mit dem kolumbianischen Volk die Ereignisse, die heute in der Geschichte als Bogotazo bekannt sind.
 

Die kubanischen Ärzte bringen Gesundheit, Wohlbefinden und
Hoffnung in die armen und vergessenen Regionen Lateinamerikas
und der Karibik Photo: Araquém Alcántara


Sein Besuch in Venezuela, nachdem kaum einige Monate seit dem Sieg der Revolution vergangen waren, hatte den Charakter einer Vorausdeutung. Dort sagte er über die Notwendigkeit unserer Völker sich zu vereinen: „Und welches sind die Vorkämpfer dieser Idee? Die Venezolaner, weil die sich des amerikanischen Kontinents angenommen haben, weil Bolívar der Sohn Venezuelas ist und der Vater der Idee der Einheit der Völker Amerikas“.
 
Aber Fidel bezieht sich nicht nur auf die interne Einheit der Völker, die für den Sieg der Gerechtigkeit unerlässlich ist, sondern auch auf die Einheit der Länder des Kontinents, auch wenn er wusste, dass es es „Siebenmonats“ Regierungen gibt, denen es nicht um ihr Land geht und die bereit sind, den kollektiven Reichtum und die Sehnsüchte des Volkes, in der Hoffnung auf eine würdelose persönliche Bereicherung andern zu übergeben. Deswegen versuchte er bei vielen Anlässen die Vorteile der Einheit aufzuzeigen, immer ausgehend vor der Respektierung der sozio-ökonomischen Modelle und der Identitäten. „Wie sieht denn das Schicksal der balkanisierten Länder Unseres Amerika aus? Welchen Platz werden sie im XXI. Jahrhundert einnehmen? Welchen Platz wird man ihnen einräumen, welches wird ihre Rolle sein, wenn sie sich nicht vereinen, wenn sie sich nicht integrieren?“, beharrte er 1990.
 
In den letzten Jahren dieses Jahrzehnts der Entsagungen und der Hoffnungslosigkeit nahm Fidel den medizinischen Internationalismus Kubas ( der 1963 in Algerien geboren wurde) für die Völker Mittelamerikas und Haitis, wo ideologisch abweichende Regierungen an der Macht waren, wieder auf. Diese Länder waren von zwei verheerenden Hurrikanen zerstört worden. Medizinisches Personal Kubas ging zu Hunderten in die entlegensten Winkel und behandelten dort den schutzlosesten Teil der Bevölkerung. Das kubanische Volk sah sich ohne Vermittler von Angesicht zu Angesicht seinen Brüdern und Schwestern des Kontinents gegenüber.
 

Chávez und Fidel vereinten ihre Bemühungen, um Hunderttausenden
von Lateinamerikanern zu Gesundheit, Bildung und zur Wiedergewinnung
ihrer Würde zu verhelfen Photo: Jorge Luis González


Fidel kam mit jeder Brigade vor ihrer Abreise zusammen und sprach wie ein Vater mit den Teilnehmern. Am 25. November 1998 sagte er: „Ich wollte das schon immer einmal sagen: Unsere Ärzte mischen sich nicht im geringsten in Angelegenheiten der Innenpolitik ein. Sie respektieren absolut die Gesetze, Traditionen und das Brauchtum der Länder, in denen sie arbeiten. Sie haben nicht die Aufgabe, Ideologien zu verbreiten. (…) Sie gehen als Ärzte nach Mittelamerika, als uneigennützige Träger der menschlichen Gesundheit, um an den schwierigsten Orten und unter den schwierigsten Bedingungen zu arbeiten, um Leben zu retten, gesundheitliches Wohlbefinden zu erhalten oder zurückzubringen und dem edlen Beruf des Arztes Erhabenheit und Ansehen zu verleihen, weiter nichts“.
 
In jenem Jahr übernahm ein Schüler Bolívars die Präsidentschaft Venezuelas. Zwei Träumer, zwei Verrückte mit Vernunft, Fidel und Chávez, kamen in dem Bemühen zusammen, zur notwendigen Einheit beizutragen. Und so entstand ALBA, das am weitesten fortgeschrittene Projekt der Einheit, das es jemals auf unserem Kontinent gab, ein Vertrag, der seine Wurzeln im Volk hatte, mit seiner unendlichen Fähigkeit zur Solidarität. Hunderttausende Lateinamerikanern erhielten Gesundheit und Bildung, gewannen ihr Augenlicht und ihre Würde zurück. Unser Amerika, ein Konzept, das auf Martí zurückgeht und auch die Inseln der Karibik umfasst, gewann damals an Größe, denn es war in der Lage, nach innen zu blicken, sich zu vereinen und in gemeinsamen Projekten zu ergänzen. Der Imperialismus versucht heute, das, was erreicht wurde und was er so sehr fürchtet, auseinanderzureißen. Man tut gut daran, sich am dritten Jahrestag des Todes des Comandante en Jefe Fidel Castro daran zu erinnern, des Mannes, der sein Leben der Verteidigung der Einheit der Völker und der Länder Lateinamerikas gewidmet hat.